CEIBA

Ceiba das ist in Guatemala zunächst der Name eines besonderen Baumes. Unter ihm kommen die Menschen oft zusammen um über ihre Probleme zu sprechen, Erfahrungen und Neuigkeiten auszutauschen.

Der Urbevölkerung, den Mayas, gilt der Riesenbaum als heilig und so wählten die Begründer der Vereinigung Ceiba den Namen bewusst, denn sie verbinden damit den Austausch von Erfahrungen, die Achtung von Traditionen sowie der Natur und Umwelt.

Die Vereinigung Ceiba wurde 1993 im nördlichen Departamento Huehuetenango von verschiedenen katholischen Organisationen und Studenten gegründet. Damals herrschte seit fast 30 Jahren Bürgerkrieg und Ceiba organisierte vor allem Nothilfe für die nach Mexiko geflüchteten Menschen, die nach Guatemala zurückkehrten, aber vor dem Nichts standen.

Im Laufe der folgenden Jahre änderten sich die Bedürfnisse und Ceiba passte die Hilfsprogramme an, doch noch immer gilt das Hauptaugenmerk der Bekämpfung der Armut.

Weiterhin konzentriert die Organisation ihre Arbeit auf das Hochland, dort, wo die Kleinbauern und Mayas leben. Letztere machen über zwei Drittel der Gesamtbevölkerung aus, werden aber auch nach Ende des Krieges stark diskriminiert und benachteiligt.

Ceiba geht entwicklungspolitisch ganzheitlich vor. Von der Nothilfe nach Naturkatastrophen (Erdbeben, Wirbelstürme) oder Umweltkatastrophen durch Minenabbau oder anderes, richtet sie Gesundheitszentren ein, bietet Weiterbildungen in Heilkunde und umweltfreundlichem Anbau von Nahrungsmitteln und unterstützt die Kleinbauern in der Vermarktung ihrer Ernten sowie der Anerkennung ihrer Bürgerrechte.

Agrarökologie

Wie die andern guatemaltekischen Partnerorganisationen fördert auch Ceiba die Agrarökologie, d.h. eine Nahrungsmittelproduktion unter Einbeziehung von umweltbezogenen, sozialen, ethischen und entwicklungsbezogenen Aspekten. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Maya-Spiritualität, genannt Kosmovision, liegt genau diese Betrachtungsweise zugrunde.

Für den Kleinbauern José und seine Frau Sibelia ergänzen sich Mensch und Natur und bilden ein Ganzes. Die Natur zerstören bedeutet demnach auch den Menschen zu zerstören. Eingebettet in diese Lebensphilosophie liegen die Grundsätze von Gleichgewicht, Harmonie und Gegenseitigkeit, welche das Handeln der Mayabauern lenken und die in der heutigen von weltweiten Umwelt- und Sozialkrisen geprägten Zeit, weit über die Grenzen Guatemalas hinaus wirken.

Die beiden bringen es so auf den Punkt: „Wir wollen mit der Erde leben und nicht nur von der Erde. Wir verbinden Wohlstand nicht mit dem Bankkonto oder der Kreditkarte, sondern vielmehr mit der Fruchtbarkeit unserer Böden.“

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