WIR sind mehr!

Gemeinsam gegen Ängste und Ausgrenzung!

Der Aufstieg des Individualismus, der Einzelkämpfer, fördert die Abschwächung des Gemeinschaftsgefühls und des Zusammenhaltes in unserer Gesellschaft. Menschen, die in Unsicherheit und Ausgrenzung leben, werden oft als für ihre Situation verantwortlich bezeichnet. Diese Gleichgültigkeit gegenüber unseren Mitmenschen und ihrer Würde bringt auch eine Gleichgültigkeit gegenüber der Verletzung der Menschenrechte mit sich. So fordert unsere Adventskampagne auch in diesem Jahr, die Menschenrechte zu verteidigen, aber auch ein „Wir“ zu sein und eine echte Gemeinschaft zu bilden.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) bekräftigt das Recht aller Menschen, ein Leben in Würde zu führen. Als solche setzt sie sich für die Bekämpfung von Ausgrenzung und Armut ein. Es ist jedoch offensichtlich, dass es nicht ausreicht, die Menschenrechte zu kennen um sie auch zu respektieren. So sind Angriffe gegen die Rechte von Migranten, die Kriminalisierung der Solidarität und die Beständigkeit des Armutsindex in unserem Land nur einige schockierende Beispiele dafür, dass die Menschenrechte tagtäglich missachtet werden. Und doch sollen diese Rechte seit 1948 für alle „ohne Unterschied jeglicher Art in Hinsicht auf Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Meinung, nationaler und sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder jeder anderen Situation (…) bestehen“Art. 2 der AEMR.

Jeder Mensch will wahrgenommen werden, angenommen sein, teilnehmen können am gemeinschaftlichen Leben, einen Platz haben, wo er sich mit seinen Fähigkeiten einbringen kann.

In dieser Adventszeit, in der wir uns auf die Weihnachtsfeierlichkeiten vorbereiten, stellt sich die Frage: Welches „Wir“ benötigen wir zum leben? Wir werden schnell erkennen, dass unser „Ich“ ohne ein „Wir“ einfach nicht existieren würde. Wir brauchen ein „Wir“, um zu leben, uns zu ernähren, uns zu bewegen, zu heilen, zu unterhalten, uns zu erziehen. Und darüber hinaus brauchen wir ein „Wir“, um Sinn, Hilfe, Trost, Freude und Hoffnung zu finden. Dieses „Wir“ überlebt nicht auf Papier. Es muss gelebt werden.

MUT, sich vom allgemeinen Trend abzusetzen, seine Meinung zu äußern, auf andere Menschen zuzugehen. MUT, seine eigenen Fähigkeiten anzubieten, um Armut und sozialer Ausgrenzung vor unserer Tür entgegen zu wirken.

Wie die von Miteinander Teilen unterstützten Organisationen auch in diesem Jahr zeigen, besteht das Recht auf Würde nur dann, wenn es von einem Kollektiv, einem „Wir“, von uns allen, anerkannt und respektiert wird. Ohne, dass diese Rechte von einer Gesellschaft anerkannt werden, kann kein Mensch in Würde leben. Unablässig wirken diese Organisationen für die Achtung der Menschenrechte, bilden ein „Wir“ der Solidarität und zeigen so Tag für Tag, dass ein „Wir“ mehr schaffen kann, als ein „Ich“.

Wie können wir eine gerechtere Gesellschaft aufbauen, die gemeinsam gegen Ausgrenzung, Armut und Unsicherheit kämpft und gleichzeitig jeden Bürger zu Verantwortung und zu persönlichem Engagement aufruft? Wir hoffen, dass die Antworten der von uns unterstützten Organisationen Sie inspirieren werden. Und dass sie die Menschen dazu bringen, ihr „Wir“ für die Welt zu öffnen. Denn wir alle sind dazu verpflichtet, unsere Natur und die Menschheit zu schützen.

Denn nur gemeinsam, durch eine aktive Solidarität die niemanden ausschließt, werden wir es schaffen, unsere Rechte zu respektieren – die Rechte aller Menschen!