Juste Terre !

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Deutschsprachige Sonderausgabe
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Die Covid-19-Pandemie sorgt noch immer für Schlagzeilen. Während sich in Belgien ein Rückgang abzuzeichnen scheint, sorgt die brasilianische Variante in Lateinamerika für ein Aufflammen der Epidemie. In Brasilien verbreitet sich angesichts einer untätigen Regierung, die sich der Realität nicht stellen will, noch eine andere – ebenso tödliche Krise – unaufhörlich weiter aus: die Hungerkrise. Ein Blick auf die Arbeit unserer Partnerorganisation CPT Goiás. In dieser Ausgabe werden wir außerdem über die neuesten Aktionen für unser Ziel „damit sich die Erde gerechter dreht“ des politischen Dienstes von Miteinander Teilen – Entraide et Fraternité in Belgien informieren

Editorial

Erlass der mörderischen Schulden

„Die soziale Ungerechtigkeit geht nicht nur Einzelne an, sondern ganze Länder, und zwingt dazu, an eine Ethik der internationalen Beziehungen zu denken.“[[Papst Franziskus, Laudato si‘ ]] Dieser Satz aus der Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus hallt in unserer Kampagne Erlass der mörderischen Schulden laut wider. Denn die Verschuldung der verarmten Länder, die als echtes Zwangs- und Kontrollsystem über ihre Wirtschafts-, Agrar- und Handelspolitik errichtet wurde, „beeinträchtigt“ das „Grundrecht der Völker auf Erhaltung und Fortschritt“ stark.[[Papst Franziskus, Fratelli tutti ]]

Die Pandemie hat diese seit langem bestehende Ungerechtigkeit in den Vordergrund gerückt. Seit Beginn des Lockdowns fordert der Papst[[Aus seiner Osterbotschaft 2020]], einige Schulden zu senken oder ganz zu erlassen, um es den armen verschuldeten Ländern zu ermöglichen, sich der Gesundheitskrise zu stellen. Es ist tatsächlich so, dass bereits vor der Pandemie 64 Länder des Südens jedes Jahr mehr Geld für die Rückzahlung der Schulden ausgaben, als für die Finanzierung von Gesundheitsleistungen.

Die politischen Versprechungen zum Schuldenerlass, die nur teilweise oder gar nicht eingehalten werden, rufen uns dazu auf, immer wieder aufs Neue einen echten Erlass dieser zumeist ungerechten und immer tödlichen Schulden einzufordern. Deshalb bitten wir Sie, unsere Petition, die dieser unter www.annulerladette. be zu unterschreiben. Damit das Leben über die Schulden gestellt wird, werden wir Ihre Stimme und die aller Unterzeichnenden im Oktober zu unseren politischen Verantwortlichen bringen.

Zusammen mit Ihnen unterstützt Miteinander Teilen – Entraide et Fraternité weiterhin seine Partner vor Ort und setzt sich gleichzeitig für gerechtere internationale Beziehungen ein – eine unabdingbare Voraussetzung für den Rückgang von Hunger und Armut.

# Ernährungsunsicherheit # Freihandelsabkommen # Gesundheitskrise