PAPDA

Aktive, engagierte und solidarische Gemeinschaften aufbauen

Die haitianische Plattform der Fürsprache für eine alternative Entwicklung (PAPDA) ist in einem Programm zur Unterstützung von 1585 bäuerlichen Familien in ihren agroökologischen Produktionsinitiativen und der solidarischen Vermarktung engagiert. Zielsetzung: Den Staat verpflichten eine landwirtschaftliche Politik, auf die Beine zu setzen, die vorteilhafter für die Kleinbauern ist.

Trotz eines hohen landwirtschaftlichen Potentials importiert Haiti heute 60% ihrer Lebensmittel und die haitianische Ökonomie hängt stark von der internationalen Unterstützung ab. „Auf dem Land, wo mehr als 80% der Bewohner von der Landwirtschaft ohne Hilfe des Staates leben, sind mehr als 4 Millionen Menschen von der Hungernot bedroht oder leiden bereits Hunger, wenn man sich nach den Zahlen der Nationalen Koordination der Ernährungssicherheit richtet“, erklärt Ricot Jean-Pierre, Koordinator der Programme von PAPDA. „Die Quote der Unterernährung liegt bei ungefähr 40% bei den Kindern unter 5 Jahren.“

PAPDA ist ein Zusammenschluss sozialer Bewegungen und Organisationen der haitianischen Zivilgesellschaft. Diese Plattform mobilisiert die ländlichen Bewegungen, welche sich zusammenschließen um Interessenvertretungsstrategien auszuarbeiten auf fundamentalen Ebenen so wie zum Beispiel die Ernährungssouveränität. PAPDA ist überzeugt, dass die strukturellen Probleme nur gelöst werden können, indem man auf die produktiven lokalen Ressourcen, Verteilung der Reichtümer und sozialen Veränderungen aufbaut.

„Das Leben der Bevölkerung lässt sich in einen täglichen, unaufhörlichen Kampf um die Wirklichkeit zu erfassen, hoffnungstragende Initiativen zu gründen und reale Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Gemeinschaften zusammenfassen. Für PAPDA sowie für die anderen haitianischen Organisationen, ist es unsere Rolle zu helfen: den Landwirten und Landwirtinnen, den Ausgegrenzten, welche in den abgelegensten Zonen wohnen und vom Staat und von großen NRO‘s vergessen werden, diesen Frauen, die nicht das Recht haben, Land zu besitzen, welche aber eine Hauptrolle in der Ernährungssouveränität der Bevölkerung spielen. Wir wollen ihnen den Zugang zu Hilfsmitteln erleichtern, die ihnen ermöglichen wird, aus der Armut herauszukommen (Ausbildung, Stärkung der Fähigkeiten, solidarische sozialökonomische Initiativen,…)“, erklärt Ricot. Die Landwirte und Landwirtinnen, welche an diesem Programm teilnehmen, gehören 1585 Familien an, die in den abgeschiedensten leben und die von den Basisorganisationen ausgewählt werden im Einklang mit den Partnern des Programms.

„Damit sie besser erhört werden,“ fügt Ricot hinzu, „unterstützen wir die ländlichen Organisationen, damit wir stärker Druck auf die politischen Entscheidungen, welche sie betreffen, ausüben können. Gemeinsam werden sie es schaffen, die Armut zu besiegen. So wie ich es bereits gesagt habe: der Staat lässt seine Bürger(innen) allein und leugnet das Recht auf das Wohlsein. Unterstützt durch PAPDA mobilisieren sich die Landwirte(innen) um ihre Rechte zu verteidigen, indem sie ein nationales Forderungsheft der Landwirte ausarbeiten, welches als Druckmittel dienen soll und indem sie unter anderem Friedensmärsche organisieren, damit der Staat dazu gebracht wird, Politik für das Volk zu machen. Ein erster Erfolg ist die Belieferung von verschiedenen Schulkantinen mit Lebensmitteln, die von lokalen Landwirten produziert wurden, was die lokale Ökonomie fördert.“

„Resignation und Entmutigung sind keine haitianischen Wörter“; hebt Ricot hervor. Und er schließt ab mit einem haitianischem Sprichwort: „Men apil, chay pa lou. Gemeinsam werden die Lasten leichter.“

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