Die friedliche Revolution der Bäuerinnen in Süd-Kivu
Als 1996 der erste Kongo-Krieg ausbrach, beschlossen zwei Frauen, Nunu Salufa und Zita Kavungirwa, sich für die Frauen der Stadt Bukavu zu mobilisieren. Sie gründeten die Vereinigung zur Förderung des weiblichen Unternehmertums (Association pour la promotion de l’entreprenariat féminin, APEF). Das Hauptziel der Vereinigung ist es, die Lebensgrundlage von Frauen in Süd-Kivu sowie ihre wirtschaftliche und soziale Position zu verbessern.
Um dies zu erreichen, bietet APEF den Frauen Unterstützung bei ihren gewerblichen Projekten an sowie auch die Gewährung von Mikrokrediten. Dank des Erfolges durch den Aufbau von Produktionsketten und der Gründung von Genossenschaften kann die Emanzipierung der begleiteten Frauen gestärkt werden. Immer mehr finden sie ihren Platz in der Gesellschaft, werden respektiert.
„Die Bäuerinnen im Süd-Kivu werden in den Gemeinden zunehmend respektiert. Sie zeigen den Männern, dass auch sie Geld verdienen können! “
[/Nunu, Direktorin der Vereinigung zur Förderung des weiblichen Unternehmertums (APEF)
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Die Frauen in der DR Kongo unterstützen
In der DR Kongo, wie in einem sehr großen Teil Afrikas, müssen sich die Frauen traditionell den Männern unterordnen. Obwohl sie es sind, die ihre Familien ernähren, fehlt es ihnen an Anerkennung: Jungen gehen zur Schule, während Mädchen dafür verantwortlich sind, ihren Müttern auf dem Feld oder zu Hause zu helfen; Frauen haben nicht das Recht, sich öffentlich zu äußern; es ist meist der Mann, der alle Entscheidungen trifft. Sie haben kein Erbe, weil es die Männer sind, die von dem Erbe profitieren. Auch über die Verwendung der Haushaltskasse haben sie meist kein Mitspracherecht, obwohl sie diese oft gefüllt haben. Sie arbeiten alleine und müssen allzu oft Gewalt erleiden. Aber heute ändern sich die Dinge: Die Mentalitäten von Männern und Frauen bewegen sich in Richtung von mehr Gerechtigkeit. APEF trägt wesentlich dazu bei, indem es Frauengruppen für ihre Rechte sensibilisiert, ihnen hilft, sich ihrer Fähigkeiten bewusst zu werden, und indem es eine Infragestellung des Platzes provoziert, der ihnen in der Gesellschaft zuerkannt wird. Nach und nach erkennen diese Frauen, dass sie nicht minderwertig sind, sondern dass sie an Entscheidungen teilnehmen können, dass sie das Einkommen verwalten können, das sie dem Haushalt bringen. Auf diese Weise sensibilisiert, zögern sie weniger, in der Öffentlichkeit das Wort zu ergreifen, ihre Rechte geltend zu machen, Aufgaben in Genossenschaften wahrzunehmen oder bei Kommunalwahlen zu kandidieren.
„Wenn es je vergessene Frauen auf der Welt gab, dann waren die Frauen von Fizi mit Sicherheit ein Teil von ihnen. Aber dank der Arbeit von APEF und ihren geschlechtsspezifischen Ausbildungen sind wir endlich in die Gesellschaft integriert! (…) Durch die Übung, über die Rollen von Mann und Frau nachzudenken, ändern sich die Dinge. Frauen werden sich ihrer Fähigkeiten bewusst und Männer verstehen nach und nach, dass Frauen vollwertige Menschen sind, dass sie Entscheidungen treffen können, respektiert werden und dass Aufgaben zwischen Männern und Frauen sowie zu Hause zwischen Jungen und Mädchen geteilt werden können. In unserem Dorf ist es normal, dass Mädchen zur Schule gehen. APEF hat uns auch auf unsere Rechte aufmerksam gemacht. Heute übernehmen Frauen auf lokaler Ebene politische Verantwortung. “
[/MIRIAM, Mitglied der Landwirtschaftsgenossenschaft RAFIK/]